×

Ratgeber - Was sollte ich mein Pferd füttern ?

09.06.2022
Ratgeber - Was sollte ich mein Pferd füttern ? - Ratgeber - Was sollte ich mein Pferd füttern ?
Ein Pferd artgerecht und ausreichend zu füttern, ist gar nicht so schwer, wie man manchmal meinen mag. Jeder Pferdehalter sollte sich in den Grundzügen mit dem Nahrungsbedarf, geeigneten Futtermitteln und der Verdauung der Tiere auskennen. Dann entscheiden Rasse, Arbeitsleistung, das Alter und weitere Besonderheiten über die Details einer ausgewogenen Ernährung. Zum Glück bietet der Markt heute eine Vielzahl perfekt auf individuelle Bedürfnisse abgestimmte Produkte, die dem Halter das Füttern´erleichtern.

Das Grundfutter

Gutes Heu als Basis der Pferdefütterung

Die Nahrungsgrundlage eines Pferdes besteht immer aus hochwertigem Heu. Ein gutes Heu für Pferde wird spät geschnitten, dann wenn sich die Nährstoffe optimal entwickelt haben und der Zuckergehalt leicht nachlässt. Das Heu sollte gut abgelagert und absolut trocken sein. Eine gewisse Menge Staub lässt sich leider nie vermeiden, dennoch sollte sich das Stauben beim Auseinanderschütteln in gesunden Grenzen halten. Gutes Heu fällt locker auseinander und duftet. Müssen Sie niesen, wenn Sie intensiv am Heu riechen oder nehmen Sie einen leichten Pilzgeruch wahr, ist es definitiv nicht für Ihre Pferde geeignet. Für bestes Heu lohnen sich auch weitere Transportwege und Kosten. Erfreulicherweise hat sich die vergangenen Jahrzehnte eine erweiterte Sensibilität im Bereich der Pferdehaltung gebildet. Immer mehr Ställe und Landwirte setzen auf hochwertige Gräser extra für Pferde, lange Wuchszeiten und den hohen Schnitt, um Erde im Heu zu vermeiden. Wo immer solche Anbieter noch nicht vorhanden sind, können Sie auf Produkte bekannter Pferdefutter-Produzenten zurückgreifen. Inzwischen wird bestes Alpenwiesen-Heu im großen Stil zu Sackware und großen Presslingen verarbeitet. Die Produkte bieten die Vorzüge immer gleichbleibender Qualität und können über den Online- oder Agrar-Handel bequem deutschlandweit bezogen werden.

Silage als Beigabe zum Grundfutter

Über den Sinn oder Unsinn der Zufütterung von Silage wird in der Reiterwelt heftig diskutiert. Die einen sehen in ihr ein Allheilmittel, andere lehnen sie kategorisch ab. Es kommt auf den Einzelfall an. Die milchsaure Vergärung kann in Maßen gefüttert zuträglich für den Darm und die gesamte Verdauung eines Pferdes sein. Sie sollte allerdings nur Kurweise gefüttert werden oder zum Aufpäppeln alter oder kranker Pferde dienen. Auf Dauer oder gar als vollständiger Ersatz für das Heu ist sie nicht geeignet. Die Nährstoffzusammensetzung sowie der Zuckergehalt der Silage sind ganz anders als beim Heu. Zu große Mengen können den Darm verkleben und zur Übersäuerung führen. Pferde lieben Silage. In hochwertiger Qualität, vernünftigen Mengen und portionsweise angeboten ist sicherlich nichts gegen sie einzuwenden.

Frisches Gras während der Vegetationsperiode

In der warmen Jahreszeit ergänzt frisches Wiesengras das Grundfutter. Pferde, die den Winter im Stall verbracht haben, müssen vorsichtig an das frische Grün herangeführt werden. Der Darm muss sich erst wieder auf die Verdauung des frischen Futters einstellen. Wer zu schnell vorgeht riskiert eine Kolik oder Durchfall. Wo immer Wiesenangebot und Pferdetyp zusammen passen kann ein Pferd den Sommer über fast ausschließlich von Gras ernährt werden. Allerdings sollte den Tieren auch bei einer reinen Weidehaltung stets der Zugang zu frischem Heu möglich sein. Gesunde Pferde wissen in er Regel von selbst was ihnen guttut und legen eine Graspause eine, wenn Heu zur Verfügung steht. Das Nährstoffangebot vieler deutscher Wiesen und Gräser können ein Pferd nicht ausreichend mit Mineralien und Spurenelementen versorgen. Wenn Sie über eigene Weideflächen verfügen, können Sie bestehende Gräser durch spezielle Mischungen für Pferde anreichern. Ansonsten sollte den Tieren während der Weidezeit ein geeignetes Mineralfutter angeboten werden.

Kraftfutter als Ergänzungsnahrung

Reines Getreide

Das klassische Pferdefutter sind reiner Hafer oder Gerste. Welche von beiden Getreidearten für Ihr Pferd besser geeignet ist, hängt von der Rasse und den Leistungsbedingungen des Tieres ab. Grundsätzlich sagt man, die Energie aus dem Hafer sei schneller und kürzer verfügbar. Er eignet sich für Sportpferde, bei Leistungsspitzen oder auch als kleiner Frischmacher für ältere Tiere am Morgen. Gerste dagegen ist das typische Futter für Ausdauer-Rassen wie Vollblüter, Western-Pferde oder Ponys. Wird das Getreide gequetscht oder bei Tieren mit Zahnproblemen auch geflockt, können Pferde das Getreide besser nutzen und die Energie schneller zur Verfügung.

Müslimischungen für jeden Bedarf

Das Angebot an fertig gemischtem Pferdefutter lässt heutzutage keine Wünsche mehr offen. Für jeden Pferdetyp, Arbeitsbeanspruchung und Besonderheit steht das passende Futter zur Verfügung. Die Futtermittelindustrie stellt durchdachte Konzepte vor, die immer besser auf die Bedürfnisse der modernen Pferde zugeschnitten sind. Pferde leben und arbeiten heute ganz anders. Sie sind weit mehr als Arbeitstiere, die nur schnell verfügbare Kraft brauchen. Eine ausgewogene Zufuhr an Nährstoffen und Energie garantiert ein leistungsstarkes Tier, das gesund ein hohes Alter erreichen kann. Ein Müsli bringt noch weit mehr Vorteile mit sich. Durch die Zusammensetzung vieler wertvoller Komponenten ist das Pferd länger mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt. Das Pferd kaut länger und intensiver wodurch sich mehr Zufriedenheit und ein besseres Sättigungsgefühl einstellen. Für die Verdauung bedeutet diese Art der Nährstoffaufnahme, dass die Vitalstoffe im Darm besser aufgenommen und dem Stoffwechsel zugeführt werden können. Ein glänzendes Fell, wache Augen und fröhliche Leistungsbereitschaft sind Hinweise für einen optimalen Ernährungszustand.

Müsli gibt es auch getreidefrei

Wir haben heute eine Vielzahl von Freizeitpferden, Kinderreitponys oder älteren Pferden, die kaum oder nur leicht beansprucht werden. Ein Pferd mit mäßiger Beschäftigung, das nur zwei bis drei Ausritte in der Woche geht, kann getreidefrei gefüttert werden. Zuviel Kraftfutter macht die Tiere sehr schnell krank. Getreide stellt sehr viel schnell verfügbare Energie bereit, kann die nicht ausgelebt werden zeigen sich Untugenden, Letargie oder Wohlstandkrankheiten wie das Equine Metabolische Syndrom, Hufrehe und Übergewicht. Wo immer Freizeitpartnern trotzdem ein hochwertiges Müsli bekommen sollen, stellen die getreidefreien Varianten die perfekte Alternative dar. Statt auf Kalorienzufuhr und schnell verfügbare Kraft setzen diese Mischungen auf den optimalen Erhaltungszustand. Ausgewogene Mischungen getreidefrei dafür mit Kräutern, faserreichen Gräsern, Mineralien und Früchten versorgen das leicht gearbeitete Pferd jederzeit optimal.

Sinnvolle Nahrungsergänzung für Pferde

Mineralfutter

In Deutschland haben wir inzwischen mineralienarme Böden und Gräser. Normales Heu und Wiesengras versorgt Ihren vierbeinigen Freund kaum noch mit ausreichend Spurenelementen und Mineralstoffen. Am besten Füttern Sie ein passendes Produkt ständig zu oder stellen Leckschalen zur freien Verfügung auf. Auch hier stellt der Markt Pferdefutter für jeden Bedarf bereit. Achten Sie auf gute Bioverfügbarkeit der Mineralien. Das bedeutet, dass diese aus natürlichen Quellen stammen und in organischen Verbindungen vorliegen sollten.

Kräuter für Pferde

Die Gabe getrockneter Kräuter für Pferde hat sich zu einem großen Trend in der Reiterwelt entwickelt. Tatsächlich vermögen Kräuter erstaunliches zu leisten und gehören ins natürliche Fressverhalten der Tiere. In freier Wildbahn nimmt ein Pferd durch das natürliche Angebot genau diejenigen Kräuter auf, die es braucht. Heute ist dies so leider nicht mehr möglich. Kräuter in Maßen und sinnvoll eingesetzt können also eine wunderbare Bereicherung für das tägliche Futter darstellen. Geben Sie Kräuter mit Bedacht und Heilkräuter immer nur dann, wenn ein besonderer Bedarf besteht.

Salz

Kochsalz ist für alle organische Lebewesen ein lebenswichtiger Baustein. Pferde setzten bei Beanspruchung kurzzeitig sehr viel Energie frei und verlieren dabei große Mengen an Salz. Selbst ruhigere Pferde oder alte Tiere haben einen erhöhten Salzbedarf. Ein Leckstein oder eine salzreiche Leckmasse sollte daher immer zugänglich sein.

Leckerchen und Belohnungsfutter

Jedes Pferd freut sich über eine Belohnung nach getaner Arbeit oder wenn es besonders folgsam war. Leckerchen sollten stets mit Herz und Verstand gegeben werden. Achten Sie darauf, dass die Gabe für das Tier immer etwas Besonderes bleibt. Für dicke Pferde bieten Hersteller Leckerli mit einem niedrigen glykämischen Index an. Alternativ können auch eine Karotte oder ein Apfel ein willkommenes Dankeschön darstellen.

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.
Loading ...